13.000 junge Leute sind als Au-pair in Deutschland

18.07.2017

Im Jahr 2016 gab es noch einmal 1.000 Au-pairs mehr als im Jahr davor. Sie kamen nicht nur aus Europa, sondern auch aus visumspflichtigen Staaten.

Au-pair in Deutschland wir immer beliebter.

Im Jahr 2016 gab es noch einmal 1.000 Au-pairs mehr als im Jahr davor. Sie kamen nicht nur aus Europa, sondern auch aus visumspflichtigen Staaten. Das hat die Konjunkturumfrage "Au-pairs in Deutschland und weltweit" ergeben.

Laut Konjunkturumfrage leben in Deutschland die meisten Au-pairs in Südbayern, Baden-Württemberg und im Rhein-Main-Gebiet. Das verwundert nicht, weil hier die Wirtschaftskraft am stärksten ist. Auch im bevölkerungsreichen Nordrhein-Westfalen und im wohlhabenden Hamburg finden viele Besucher aus dem Ausland eine temporäre Heimat. Gastfamilien in ländlichen Regionen haben oft Probleme, ein Au-pair zu finden; denn die meisten jungen Leute zieht es in die Großstädte, weil sie dort mehr kulturelle Angebote und Gleichgesinnte finden.

Au-pair auch für Normalverdiener und Alleinerziehende
Mittlerweile haben nicht mehr nur wohlhabende Familien ein Au-pair: Zwar sind Besserverdienende immer noch in der Mehrzahl, doch mittlerweile nehmen auch viele Normalverdiener ein Au-pair auf. Für Geringverdiener kommt ein Au-pair aber eher nicht in Frage. Wer alleinerziehend ist, kann eine flexible Kinderbetreuung besonders gut gebrauchen. Der Anteil Alleinziehender an den Gastfamilien ist gegenüber dem Vorjahr erneut gestiegen. Diese Ein-Eltern-Familien haben oft ein starkes Netzwerk aus Eltern, Geschwistern und Freunden, mit denen sie Mahlzeiten einnehmen und die Freizeit verbringen. Da lernt der ausländische Besucher zwar nicht die klassische Vater-Mutter-Kind-Familie, aber durchaus moderne Rollenbilder der deutschen Gesellschaft kennen.

Mehr männliche Au-pairs
Au-pair in Deutschland war bisher fast nur ein Wunsch von jungen Frauen. Das scheint sich allmählich zu wandeln. Mittlerweile wollen immer mehr junge Männer Erfahrungen als Au-pair sammeln. Demnach wollen nun auch junge Männer verstärkt Au-pair nutzen, um sich auf ihr Studium in Deutschland vorzubereiten oder um ihre Fremdsprachenkompetenz zu festigen. Gleichzeitig sind mehr und mehr Gastfamilien bereit, ein männliches Au-pair aufzunehmen. Kleine Jungen freuen sich über eine männliche Bezugsperson, die mit ihnen Fußball spielt und männliche Rollenbilder vorlebt. Das spielt vor allem bei alleinerziehenden Müttern eine Rolle. Gerade auch weil der Anteil an Männern in deutschen Kindergärten und Grundschulen so gering ist, können die ausländischen Gäste dazu beitragen, dass die besonderen Bedürfnisse von Jungen in einer männerlosen Umgebung nicht zu kurz kommen.

Einige wollen bleiben
In diesem Jahr wurde erstmals danach gefragt, wie viele junge Menschen aus dem Ausland  nach ihrer Au-pair-Zeit in Deutschland bleiben möchten. Ein Großteil der befragten Au-pair-Agenturen berichtet, dass über 40 Prozent ihrer vermittelten Au-pairs bleiben wollen. Allerding müssen Bewerber die nicht aus der Europäischen Union kommen, einen Bildungsgrund für ein Folgevisum nachweisen. Wer beim Visumantrage den Eindruck erweckt, er wolle Au-pair nur als Sprungbrett nutzen, um für immer in Deutschland zu bleiben, wird abgelehnt – aber gegen ein Studium, einen Freiwilligendienst, ein Praktikum oder eine Ausbildung in Deutschland spricht nichts.

Versicherung für Au-pairs in Deutschland

Konjunkturumfrage 2017: Au-pairs in Deutschland und weltweit


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